Schulkonzept ‒ Kurzform
Auf dieser Seite befindet sich eine kurze Übersicht von unserem Schulkonzept
Inhaltsverzeichnis:
Was zeichnet die Arbeit an der Schule Sandkruger Straße aus?
Die Schule Sandkruger Straße, Förderschule mit dem Schwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung, ergänzt seit 01.02.2006 als städtische Schule die Oldenburger Schullandschaft.
Durch die Förderschule und den Mobilen Dienst Emotionale und Soziale Entwicklung werden Oldenburger Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischer Förderung versorgt. Vernetzt arbeitet die Schule mit unterschiedlichen Einrichtungen der Jugendhilfe zusammen. Steuerung durch:
Regionales Beratungs- und Unterstützungszentrum Inklusive Schule Stadt OldenburgSchulplätze
Durch Erziehung und Unterricht soll die emotionale und soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler gefördert, ihre Lern- und Leistungsfähigkeit weiter entwickelt und ihre personale und soziale Integration im Hinblick auf schulische, berufliche und gesellschaftliche Eingliederung erreicht werden. Im Schuljahr 2024/25 stellt die Schule bis zu 65 Schulplätze bereit.
Die Grundstufe bietet in drei heterogenen Klassen bis zu 30 Plätze, die Mittelstufe hält 24 Plätze vor. Das Angebot der temporären Natur- und Erlebnispädagogischen Gruppe richtet sich an SchülerInnen, die aufgrund unterschiedlicher Biographien noch nicht sinnstiftend ihren Bildungsweg verfolgen können (6 Plätze).
Seit 2008 haben Schülerinnen und Schüler, bei denen eine Rückführung ins zuständige Schulsystem nicht mehr realistisch erscheint, die Möglichkeit unsere Werkstattklasse zu besuchen (Jg. 8-10). Berufsvorbereitend können hier bis zu 12 Schüler an individuellen Zielen arbeiten (Schulabschlüsse nach Jg. 9 und 10. Abschluss SEK I und Abschluss FÖS Lernen).
Beratung
Als Schule Sandkruger Straße übernehmen wir zurzeit in sechs Bereichen beratende Aufgaben:
1. Der mobile Dienst
Der mobile Dienst mit Schwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung der Schule Sandkruger Straße (Steuerung durch das RZI).
Ein niederschwelliges Beratungsangebot für Oldenburger Schulen. Hier gilt es
deutlich vor einer Eröffnung des Verfahrens zur Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs Schulen, Lehrer, Eltern klientenbezogen systemisch zu beraten.
Pro Schuljahr wird für ca. 100 Klienten (Schülerinnen und Schüler aller Oldenburger Schulen) diese Form der Beratung und Unterstützung ersucht. Ratsuchende sind meist Lehrerinnen und Lehrer der zuständigen Schulen, aber auch Eltern und Erziehungsberechtigte. Zunehmend treten Erzieherinnen und Erzieher der Oldenburger KiTas, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Träger der Jugendhilfe an mit dem mobilen Dienst in Kontakt.
Für die oben beschriebene beratende Tätigkeit ordnet die Schule Sandkruger Straße 34 Förderschullehrerstunden (ca. 1,3 Stellen)in den Bereich ab.
2. Sonderpädagoische Förderung
Beratung für sonderpädagogische Förderung auch im inklusiven Setting
Eine Beratungsinstanz für Oldenburger LehrerInnen, bezogen auf viele Unterrichts- und schülerbezogenen Fragestellungen: Umgang mit Unterrichtsstörungen, ADHS, Dyskalkulie und LRS, Autismus, Mobbing, Schulangst, Verwahrlosung…
Hilfestellung in der Entwicklung von Lern-Entwicklungs-Berichten und Förderplänen, Konzeptentwicklung. Unterstützung im Aufbau von Integrationsklassen uvm.
3. Eltern und Erziehung
Eltern und Erziehungsberatung
Die klassenbezogene Elternarbeit durch die Klassenleitung (FöL) und die zuständige Person unserer Schulsozialarbeit (Sozialpädagogen, FH) bietet sonderpädagogisch- und sozialpädagogisch orientierte Beratung und Hilfestellung für Familien an. Hierbei werden ausgehend von vorhandenen familiären Ressourcen Möglichkeiten ausgelotet, Eltern in ihrer Erziehungstätigkeit zu unterstützen, aber auch Handlungsalternativen gemeinsam zu erarbeiten.
Sowohl konkrete Hinweise bspw. zum Tagesablauf von Schülern als auch Rückmeldung zum erlebten Erziehungsverhalten können themenbewusst werden. Die
Gesprächspartner begegnen sich auf Augenhöhe, Eltern werden als Experten für ihr Kind beraten. Ein Einbezug von weiteren Personen (spFH, Therapeuten, Erziehungsberatung) ist erwünscht.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit im regelmäßig stattfindenden Elterncafé mit unseren Sozialpädagogen ins Gespräch zu kommen (Schulsozialarbeit).
4. Schüler:innen
Schüler:innenberatung
Die Schülerinnen und Schüler unserer Schule zeigen Besonderheiten in ihren emotionalen und sozialen Befindlichkeiten. Zentrale Sichtweise ist der Leitgedanke, dass nicht das Problem, sondern die Schülerin bzw. der Schüler im Mittelpunkt der Betrachtung steht. Die gemeinsame Suche nach Lösungen, die Entwicklung neuer Einstellungen, die Stärkung des Selbst- und Wertgefühls und die Eigensteuerung sind wesentliche Aspekte der Schülerberatung. Da die Einstellungen und Haltungen unbewusst das Handeln eines Menschen bestimmen, sind eine ermutigende Zuwendung, die Akzeptanz, Bekundung echten Interesses seitens aller Lehrerinnen/ Lehrer, Sozialpädagoginnen/ Sozialpädagogen und anderer Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter entscheidende Kriterien für eine erfolgreiche Schülerberatung.
Die Schülerberatung erfolgt zunächst auf 3 verschiedenen Ebenen:
- Auf der Stufen- bzw. Klassenebene
- Zieleplanarbeit (individuell gesetzte Ziele auf den Stufen der emot./soz. Entwicklung)
- Wochenplanarbeit (individuell gesetzte Ziele der Lernanforderungen)
- Elterngespräche
- Hilfen hinsichtlich der Schullaufbahnberatung bzw. der Berufsberatung
- Auf der schulischen Ebene
- Fallbesprechungen im Team
- Auf der Ebene der Schulsozialpädagogik
- Schulung und Förderung von Basisfähighkeiten
- Punktuell begleitete Familienhilfe (Elternvormittage, Erziehungsberatung)
5. Weitere Informationen
Seit der Einführung des sogenannten RZI, wechselte die Zuständigkeit für diese Beratungsanliegen dorthin. Sämtliche Anliegen zum Themenbereich inklusive Schule können dort angesprochen werden.
6. Beratung zu Rückschulung
Beratung von Oldenburger Schulen im Prozess der Rückschulung
Schüler:innen, die an geeignete Zielschulen (meist Grund- oder Oberschulen) zurückgeschult werden, erhalten im Sinne der Rückschulungsbegleitung weiterhin ambulante sonderpädagogischen Hilfen. Hierbei wird den aufnehmenden Schulen eine Beratungsmöglichkeit offeriert.
7. Klärung – Coaching – Supervision
Kolleg:innen und Teams oldenburger Schulen haben die Möglichkeit, Anliegen aus dem päädagogischen Setting, zur Fallarbeit im Bereich ES oder aus der Teamarbeit einzubringen.
Förderung
Die Schule Sandkruger Straße besuchen SchülerInnen mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich emotionale und soziale Entwicklung, sofern dieser nicht über integrative Maßnahmen abgedeckt werden kann. Die Arbeit in der Schule betont den besonderen Beziehungsaspekt. Um Einfluss auf die Verhaltensdispositionen unserer SchülerInnen zu nehmen bedarf es einer intensiven Beziehung im Sinne von Orientierung und Halt gebender Umwelt. Die folgenden Arbeitsprinzipien und Grundsätze begründen sich dadurch. Gerade SchülerInnen mit Förderbedarf im Bereich emotionaler und sozialer Entwicklung bedürfen einer an ihren Kernbedürfnissen orientierten Erziehungsprozessgestaltung.
Den Kernbedürfnissen stellen wir Erzeihungsaufgaben entgegen.
- Orientierung – Sicherheit – Struktur
- Mit Grenzen, Regeln und Ritualen arbeiten
- Bindung – Beziehung – Zugehörigkeit
- Zeit, Zuwendung und Geborgenheit schenken
- Anerkennung – Respekt – Wertschätzung
- Ermutigen und Erfolgserlebnisse vermitteln
- Anregung – Spaß – Lernen
- Den Wissensdurst und den Bewegungs- und Erlebnishunger stillen
- Einfluss – Beteiligung – Selbständigkeit
- Freiräume und Mitwirkungsmöglichkeiten anbieten
Unser Erziehungs- und Bildungsauftrag beruht auf den folgenden Grundsätzen:
Grundsätze unseres Erziehungs- und Bildungsauftrag
• Freundliches und respektvolles Miteinander
• Kindgerechte und angemessene Ausstattung und Versorgung
• Einheitliche Signale aus der Erwachsenenwelt
• Arbeit an persönlichen Zielsetzungen
• Verbindlichkeiten und Absprachen
• Beachtung grundsätzlicher Regeln
Rückschulung
Re-Integration in die sog. allgemeinbildende Schule.
Spätestens nach 2-3 Jahren möchten wir dieses Ziel für möglichst alle Schüler erreicht haben. Alter und kognitive Entwicklung der Schüler oder der konkrete Zeitpunkt lassen sich nicht eindeutig festlegen. Vielmehr spielen hier die (subjektiven) Einschätzungen der Förderschullehrer und Sozialpädagogen der Schule, die Einschätzung der Eltern und der Schüler selbst sowie die Meinung der weiteren helfenden Systeme eine wichtige Rolle.
Folgende Kriterien haben erfahrungsgemäß eine Bedeutung:
- Die Förderampel signalisiert gelb-grün (Förderplan). Im besonderen:
– Akzeptanz von (schulischen) Regelwerken
– Motivation und Eigenständigkeit im Bereich schulisches Lernen.
– Konfliktfähigkeit
– Arbeit an persönlichen Zielsetzungen - Die individuelle Entwicklung verläuft seit einiger Zeit positiv und wurde auch im Zieleplan dokumentiert.
- Sowohl die intellektuellen Voraussetzungen als auch die Leistung in den Schulfächern entspricht den Anforderungen der aufnehmenden Schule.
- Einverständnis und Engagement für die Maßnahme von
– den betroffenen Schülern
– den Eltern
– des Klassen-/Schulteams
– der aufnehmenden Schule
– der Landesschulbehörde.
Der Prozess der Rückschulung wird nach Bedarf von zuständigen Kolleg:innen der Schule Sandkruger Straße begleitet. Die Arbeit mit dem Kind, die Elternarbeit und Zusammenarbeit mit den sonstigen helfenden Systemen geht nach und nach an die aufnehmende Schule über.
In der Vergangenheit zeigte sich, dass trotz guter Entwicklung der Schüler in der probeweisen Rückschulung, die sogenannten Perspektivwochen, dennoch ein 14-tägiger persönlicher Kontakt notwendig war. Wenn Schüler trotz entsprechender Förderung an der Schule Sandkruger Straße das Rückschulungsziel nicht erreichen, gilt es nochmals besonders gründlich die Förderplanung und Förderung kritisch zu durchdenken und unbedingt weitere helfende Systeme mit einzubeziehen. Besonders wenn außerschulische Hilfe nicht installiert wurde gilt es sensibel weitere Ressourcen auszuloten.
Inklusive Beschulung
Seit 2012 arbeitet die Schule Sandkruger Straße am gesamtstädtischen Prozess
Inklusion an Oldenburger Schulen
zum Beispiel durch kompetente Mitarbeit in der gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft intensiv mit.
Unsere Schule unterstützt auch die Weiterbildungsangebote des Kultusministeriums durch aktives Engagement als Multiplikator für die Sekundarstufe I
Schulinterne Fortbildungen zu einschlägigen Themenfeldern schaffen neue Teamkompetenzen (zuletzt: Systemische Beratung, Arbeit mit traumatisierten Schülern).
Engagierte Beratung und Unterstützung durch den Mobilen Dienst ES (s. dort und Beratung).
Ziel unserer Bemühungen ist es nach und nach immer mehr Schüler_innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf wohnortnah an der geeigneten Schule zu unterstützen.
Eine Vision ist das Aufgehen der Förderschule in der sog. allgemeinbildenden Regelschule.
Schon zur Gründung der Schule Sandkruger Straße wurde der temporäre Schulbesuch von Schülern in der Sandkruger Straße forciert und der Rückschulungsauftrag sehr nachhaltig verfolgt.
Die Schule war seit Gründung immer schon eine Durchgangsschule.
Die Umsetzung der Inklusion verstehen wir daher als eine konsequente Weiterentwicklung.
Wir bieten zusätzlich auch für Schüler der inklusiven Jahrgänge eine temporäre, intensive, sonderpädagogische Alternative. Hierzu führen wir umfassende nur am Wohl des Schülers orientierte Beratungsgespräche.
Anhand operationalisierter Förderplanungen geben wir Erziehungsberechtigten Entscheidungshilfen an die Hand und ermutigen eine inklusive Beschulung für ihre Kinder auszuprobieren.
Wir behalten auch die individuellen Kernbedürfnisse der Schüler und das spezifische Entwicklungstempo im Blick (s. Förderung an der Schule Sandkruger Straße).
Danke für Ihr Interesse an unserer Arbeit.
… irgendetwas geht immer!